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  • Užarska ulica, 51000 Rijeka

Die geheimisvolle Seite von Rijeka kennenzulernen, die Seite, die die vorzeitliche Geschichte über die alten Römer erzählt, die das Rijeka des Paläolithikums und Neolithikums von den Rändern der heutigen Stadt näher an das Meer übersiedelt hatten, heißt von der Hauptfußgängerzone, dem Korzo, in den Durchgang zu steigen, der unter dem Stadtturm in das „alte Rijeka“ führt. Es genügt, durch das nur ein paar Meter lange „Tunnelchen“ zu gehen und schon ist man in Rijekas Geschichte, die so schön in die Gegenwart eingefügt ist.

Da sind wir schon am Ivan-Kobler-Platz, dem Ort wo sich früher das Leben des alten Rijekas abspielte. Dort wurde über die Zukunft der damaligen Stadt entschieden, aber auch gehandelt. Auf der Händlerwaage wurden gleichermaßen Gemüse, Obst, Öl, Wein und Liebe gewogen. Der Handel mit unterschiedlichen Waren war ineinander verflochten. So hatte der eine Handel seinen Tag, der andere seine Nacht. Und so war es Jahre, Jahrzehnte und einige Jahrhunderte lang. Ganz gleich wer dachte, und nur dachte, über diese schöne Stadt zu herrschen, ihr alter Stadtteil hatte immer seine eigenen Gesetze und seine Herrscher.

Es genügt, sich auf die Terrasse der zahlreichen Cafes, die auf den lebendigen Gassen, Märkten und Durchgängen aufgereiht sind, zu setzen und den Augen und der Fantasie freien Lauf zu lassen. So könnte die Holztür, gerade an „dem Haus nebenan“, einst den Eingang in den Himmel der Laster dargestellt haben. In eines der einstigen Gasthäuser oder „Osteria“, wo Karten gespielt, gesungen, gut gegessen und noch besser getrunken wurde. Aus welchen harte Seemänner torkelnd herauskamen, eine kuschelige Arie singend, in welcher das Sprichwort „die Liebe wird weder gehandelt noch gekauft“ nicht gilt.

Diejenigen, die der Geistigkeit eher zugeneigt sind, werden zwei Kirchtürme sehen. Der eine „ortet“ die Kirche der Himmelfahrt, die ehemalige Kathedrale, die im 15. Jahrhundert errichtet wurde, dessen Inneres wertvolle Altare und barockes Stuckwerk verbirgt, doch unter dem Volk ist sie wegen des ausserhalb der Kirchenanlage gelegenen und schiefen Turms bekannt, der deshalb vom Volk auch Schiefer Turm genannt wird. Unter dem Turm befinden sich spätantike Mosaike aus dem 5. und 6. Jahrhundert, die im Zeitalter der Tarsatika oder „des römischen Rijeka“ entstanden sind. Wenn Sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen, werden Sie das Gejauchze und Lärm aus dem Untergrund hören, der einstigen römischen Therme, denn das, was der archäologische Park von Rijeka kann, das kann kein anderer. Den Titel der städtischen Hauptkirche nahm der Kirche der Himmelfahrt der Maria die Kathedrale des heiligen Vitus ab, die die Jesuiten auf den Grundmauern der eingestürzten kleinen Kirche des Stadtpatrons – des Heiligen Vitus – im Jahr 1638 errichten ließen. Auch sie hat ihre Legende, doch das sollte man von ihr selbst hören, vor Ort, vor einem ihrer wunderschönen barocken Altare, einzigartigen Denkmälern der Bildhauerkunst von Rijeka.

Wenn wir schon bei den Künstlern sind, wäre es ein Versäumnis, Rijekas Maler Vojo Radojičić nicht zu erwähnen, mit dessen Boot, das auf einem der schönsten Plätze in der Altstadt, dem Platz Pavlinski trg, „angelegt“ ist, jeder der will und wohin er will, fahren kann. Und wieder braucht man nur die Augen zu schließen und es der Fantasie zu erlauben, alle Meere und Ozeane dieser Welt zu berühren.

Diejenigen, die viel lieber fliegen, sollten unbedingt in die kürzeste Straße der Stadt hineingehen. Warum wird sie die Straße der Fledermaus genannt? Heben Sie ihren Kopf und fragen Sie denjenigen, der in die Mauer eingemeißelt ist? Er wird seine Flügel weiten und Ihnen nur ein einziges Wort zuflüstern … Politik!
Das, was Ihnen niemand weder zuflüstern noch zurufen wird, ist die Antwort auf die Frage, wohin und wann das Tor am Alten Tor verschwunden ist. Und das Alte Tor, ein Tor ohne das Tor, ist eine weitere Besonderheit von Rijeka. Einst stellte es den einzigen Ein- und Ausgang der Stadt dar und heute stellt es Geschichte bzw. das älteste historische Denkmal von Rijeka dar.

Einiges ist noch im alten Stadtkern zu sehen, zu hören, zu riechen, zu fühlen. Man muss sich nur ohne Zurückhaltung den Eindrücken und der Stadt überlassen.